Die ersten Tage mit dem iPad Air 5 – Wirklich DAS iPad für alle?

iPad Air 5

Apple hat mit dem iPad Air der 5ten Generation ein Tablet auf den Markt gebracht, dass in meinen Augen einen ziemlich speziellen Stellenwert einnimmt.

Einerseits scheint es so viel besser als das iPad der 9ten Generation, dass ich dieses kaum noch jemanden empfehlen kann, andererseits geht es aber auch kaum Kompromisse im Vergleich zum iPad Pro ein.

Ich habe das iPad Air 5 nun einige Tage intensiv im Alltag getestet. Hierbei stand für mich eine Frage im Mittelpunkt: Wer sollte das neue iPad Air kaufen? Und ist es vielleicht wirklich DAS iPad für alle?

Gleiches Design mit neuen Farben

Das Design vom neuen iPad Air ist grundsätzlich gleich geblieben. Ein hochwertiges Gehäuse aus mattem Aluminium. Ein randloses Display auf der Vorderseite und das alles so dünn und leicht, dass ich es nach wie vor bemerkenswert finde. Erstaunlich, wie weit die Technik doch mittlerweile gekommen ist.

Der einzige Unterschied im Vergleich zum Design des letzten iPad Airs besteht jedoch in den Farben. Es sind die gleichen wie beim aktuellen iPad mini – Nur gibt es zusätzlich noch dieses blau. Ich hatte das alte iPad Air ebenfalls in Blau und hier seht ihr die beiden mal im Farbvergleich.

iPad Air 4 neben iPad Air 5
Links: iPad Air 4, rechts: iPad Air 5

Ein Prozessor für die nächsten 10 Jahre

Kommen wir zu dem wichtigsten, dem Prozessor. Es war für mich eine der größten Überraschungen, dass Apple im iPad Air nicht etwa den A15 Chip verbaut hat, sondern den M1 Chip. Das bedeutet nicht nur 60% mehr CPU- und doppelt so viel GPU-Performance – Nein auch mit 8 GB jetzt doppelt so viel Arbeitsspeicher.

Im Alltag merkt von dem Performancezuwachs nicht viel. Auch der A14 im iPad Air 4 war schon super schnell. Wer also nicht regelmäßig Video exportiert oder 100 Ebenen in Pro Create nutzt, der hat erst mal nicht viel vom M1 Chip.

iPad Air affinity Photo

Dennoch ist dieser Prozessor der Grund für das iPad Air 5. Er sichert nicht nur zahllose Jahre an Software, sondern ermöglicht Entwicklern auch vollkommen neue Möglichkeiten.
Ein „paar“ iPad Pros mit M1 sind kaum attraktiv für Softwareentwickler, um wirklich anspruchsvolle iPad Apps zu entwickeln. Mit dem neuen iPad Air werden hundert tausende neue Menschen ein iPad mit so viel Leistung nutzen. Somit steigt auch das Interesse von Softwareentwicklern, diese Leistung auch zu nutzen.

Ich habe in den letzten 2 Jahren eines gelernt. Egal, ob Smartphone, Tablet oder Computer – Es gibt kein „Zu viel Leistung“. Erst durch neue Leistungsrekorde können neue Anwendungsszenarien entwickelt werden, die diese Leistung auch ausnutzen.

Das iPad hat so viel bessere Programme als jedes Android-Tablet, gerade weil es so viel Leistung hat. Also bitte Apple: Hört nie auf damit so leistungsstarke Produkte auf den Markt zu bringen.

Dank dem M1 Chip hat das iPad Air also mehr als genug Leistung für alles, was man mit einem iPad aktuell machen kann. Egal, ob Gaming, 3D-Rendering, Bildbearbeitung oder Videoschnitt – Alles ist möglich.

iPad OS: Der Dreh- und Angelpunkt

Wo wir einmal bei den Möglichkeiten des iPad Airs sprechen, müssen wir auch ein paar Worte über iPad OS sprechen. iPad OS ist einfach aufgebaut und ich bin großer Fan vom Multitasking. Auch unterstützt iPad OS problemlos externe Mäuse und Tastaturen.

iPad Air 5 Maus und Tastatur

Safari ist ein vollwertiger Desktop Browser und auch sonst gibt es hunderte vollwertige und bestens für das iPad optimierte Apps. Im Gegensatz zu allen Android Tablets ist das iPad eben nicht einfach nur ein großes Smartphone, sondern eine echter Arbeits und Entertainment Maschine.

Klar wünsche ich mir nach wie vor einige Profiprogramme vom Mac und einen Computer kann das iPad nach wie vor nicht für jeden ersetzen – aber für viele eben schon.

Optional gibt es das iPad Air 5 jetzt auch mit 5 G

Weiterhin unterstützt das neue iPad Air jetzt auch 5 G. Das Upgrade auf die Cellular Version ist aber mit 170 € nach wie vor ziemlich teuer.

Ich bevorzuge daher die Möglichkeit, mein iPad unterwegs mit einem Hotspot vom iPhone zu versorgen. Richtig eingestellt, verbindet sich das iPad außerhalb vom WLAN vollkommen automatisch mit dem Hotspot vom iPhone und es ist fast wie, als hätte das iPad selbst eine SIM-Karte.

Frontkamera mit Centerstage

Ein Punkt, der mich an allen iPads aktuell stört, ist, dass die Kamera im Querformat links und nicht oben positioniert ist. Dadurch wirkt es bei Videochats immer so, als würde man an seinem Gegenüber vorbeischauen.

Apple kompensiert dieses selbst geschaffene Problem mit einer Ultraweitwinkelkamera, die den Bildausschnitt individuell anpasst. Wir kennen diese Kamera bereits aus allen anderen aktuellen iPads. Das Feature funktioniert gut und ist wirklich praktisch. Ich warte jedoch weiterhin darauf, dass Apple die Kamera umpositioniert.

In Verbindung mit den guten Mikrofonen ist das iPad Air dennoch gut für Videochats zu gebrauchen.

USB-C: Jetzt doppelt so schnell

Die letzte hardwareseitige Änderung betrifft den USB-C Port. Dieser ist nun doppelt so schnell wie Vorgänger, unterstützt also bis zu 10 GBits pro Sekunde. Wer häufig Medien über Kabel auf sein iPad importiert, wird diesen Unterschied sicherlich merken. Für den Otto Normalverbraucher spielt es jedoch kaum eine Rolle.

iPad Air 5 USB-C

Keine spürbaren Veränderungen zum iPad Air 4

Bei all diesen Änderungen muss ich jedoch eines ganz stark betonen. Mir sind all diese Neuerungen im Alltag überhaupt im Vergleich zum Vorgänger überhaupt nicht aufgefallen. Denkt also überhaupt nicht daran, vom iPad Air 4 auf das neue zu wechseln. Gleiches gilt auch für alle, die überlegen von einem iPad Pro aus 2018 auf das iPad Air 5 zu wechseln. Merkt euch einfach: Hast du ein iPad mit dünnen Displayrändern, dann brauchst du das noch lange nicht upgraden.

Wer jedoch von einem älteren iPad kommt, das langsam den Geist aufgibt, der bekommt mit neuem iPad Air 5 ein super rundes Gesamtpaket.

Das iPad Air hat das gleiche gute Display

Das Display im iPad Air ist unverändert gut. Es ist 10,9″ groß und hat damit minimal dickere Displayränder als beim iPad Pro. Die Auflösung ist gestochen scharf und die Farbdarstellung und Blickwinkelstabilität sind auf einem sehr hohen Niveau.

Die Helligkeit ist mit 500 Nits für Innenräume ausreichend hell, zum draußen arbeiten, ist es jedoch nur bedingt geeignet. Hier machen die 600 Nits aus dem iPad Pro aber auch kaum einen Unterschied.

Da Apple jedoch weiterhin ein LCD-Panel verbaut, sind die Schwarzwerte nicht perfekt. Es ist jedoch kein Vergleich zu Androidtablets mit LCD-Panel, da das Display im iPad Air nach wie vor viel weniger Licht reflektiert. Dadurch erreicht es bei Tageslicht sogar bessere Schwarzwerte als ein OLED-Display in einem Samsungtablet.

iPad Air 5 Filme anschauen

Auch hält Apple weiterhin an den 60 Hz Bildwiederholrate fest. Dadurch wirkt das iPad Pro mit 120 Hz flüssiger und der Apple Pencil direkter. Ich muss jedoch sagen, dass der mir persönlich der Unterschied zwischen 60 und 120 Hz selbst im direkten Vergleich kaum auffällt – Hier scheiden sich jedoch die Geister.

Die identischen tollen Stereo Lautsprecher

Auch bei den Stereo Lautsprechern gibt es keine Neuerungen. Sie klingen voll und werden laut. Egal, ob ein Filmabend, beim Zocken oder um beim Kochen Musik zu hören – Die Lautsprecher machen nach wie vor einen verdammt guten Job. Ja, die Lautsprecher im iPad Pro klingen noch etwas voller und etwas differenzierter. Das fällt jedoch nur im direkten Vergleich auf.

Unverändert geniales Zubehör

Durch das gleiche Design ist das neue iPad Air mit jedem Zubehör kompatibel, mit dem auch das alte iPad Air oder 11″ iPad Pro kompatibel ist. Das bedeutet insbesondere: Apple Pencil 2 und Magic Keabord.

Der Apple Pencil 2 haftet magnetisch am iPad und wird hierbei drahtlos aufgeladen. Die Latenz ist super gering und es ist nach wie vor einer der besten Stylus auf dem Markt. Mit 125 € ist er jedoch auch recht teuer – fragt euch also wirklich, ob ihr ihn braucht.

Das Magic Keyboard ist das beste Tastatur-Cover für irgendein Tablet. Das iPad Air haftet magnetisch und schwebt wie magisch über dem Boden. Die Tastatur ist wirklich gut und verfügt eine eigene Hintergrundbeleuchtung. Besonders toll: Das Trackpad lässt sich überall gleichmäßig drücken. Außerdem verfügt das Magic Keyboard über einen zusätzlichen USB-C Port, über den das iPad Air aufgeladen werden kann. So ist der andere Anschluss frei für andere Dinge. Das Magic Keyboard hat zudem keine Batterie, sondern wird über das iPad gespeist. Die Akkulaufzeit singt dadurch nur unmerklich und es macht das iPad Air fast schon zu einem kleinen Laptop. Mit aktuell 315 € ist das Tastaturcover zwar wirklich teuer aber auch verdammt gut!

Weiterhin kein Blitz für die Kamera im iPad Air

Leider hat Apple dem iPad Air 5 auf der Rückseite keinen Blitz für die 12 MP Kamera verbaut. Ansonsten habe ich bei der einzelnen Kamera jedoch nichts vermisst. Ich würde damit zwar eher nicht meine Urlaubsvideos filmen – Zum Einscannen von Dokumenten ist sie aber mehr als ausreichend.

iPad Air 5 Kamera

Nur 64 GB – Ein perfider Schachzug von Apple

Wenn es etwas gibt, bei der ich Apple einen bösen Willen unterstelle, dann sind es die nur 64 GB Speicher in Basiskonfiguration. Es ist jetzt nicht so, dass 64 GB ultra wenig währen – wirklich zukunftssicher ist es jedoch nicht. Gleichzeitig gibt es jedoch keine Option mit 128 GB und der Aufpreis für 256 GB beträgt 170 €. Wer sein iPad wirklich viele Jahre nutzen will, der geht mit 256 GB auf Nummer sicher. Wer sein iPad jedoch nicht zumüllt, der wird auch mit 64 GB auskommen. Zur Not gibt es auch noch iCloud Speicher.

Der Umstand, dass das iPad Pro für 200 € mehr jedoch mit 128 GB Speicher startet, macht es für alle, die genau 128 GB Speicher wollen, jedoch meist zur besseren Wahl.

Apropos iPad Pro

In meinen Augen ist das iPad Pro jedoch im Allgemeinen nicht die bessere Wahl – Warum, erfährst du hier.

Fazit: Das iPad Air 5 ist ein rundes Gesamtpaket

Letzten Endes würde ich es wie folgt zusammenfassen: Das iPad Air ist das beste Tablet für alle, die ein Tablet in dieser Größe wollen. Der M1 Chip und 5G machen es super schnell und ultra langlebig. Das randlose Display und die tollen Stereo Lautsprecher eignen sich bestens, um darauf Inhalte zu konsumieren. Und über das wirkliche gute Zubehör und die viel besseren Programme, als auf jedem Android Tablet, brauchen wir gar nicht erst zu reden. Und auch der Akku bringt einen mit ca. 8 h Display on Time immer sicher über einen Tag.

Egal, ob einfach nur als Tablet fürs Spielen, im Web Surfen oder Filme schauen oder auch als Arbeitsmaschine für Beruf, Schule oder Uni – Das iPad Air ist das iPad für, was ich den meisten empfehlen würde.

Über Moritz

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