Mac Mini (M2 Pro) vs. Mac Studio (M1 Max): Das musst du vor dem Kauf wissen!

Vor wenigen Tagen hat Apple einen neuen Mac Mini mit dem M2 Pro Prozessor vorgestellt. Dieser hat deutlich mehr Leistung als der M1 oder auch der neue M2 Mac Mini. Allerdings kostet er in der Basiskonfiguration schon 1549 Euro. Wählt man eine etwas stärkere Prozessorkonfiguration und mehr RAM, kann man schnell über 2000 Euro ausgeben.

Aus diesem Grund fragen sich aktuell viele, ob sie sich lieber den M2 Pro Mac Mini kaufen sollen oder zu einem M1 Max Mac Studio greifen sollen. Genau diese beiden Modelle werden wir in diesem Artikel vergleichen.

Wie viel kleiner ist der Mac Mini wirklich?

Beginnen wir klassischerweise mit dem Design. Hier gibt es schon die ersten gravierenden Unterschiede. Der Mac Mini ist schlichtweg deutlich kleiner als der Mac Studio. Beide haben von oben betrachtet quasi genau die gleichen Maße, aber der Mac Studio ist fast dreimal so hoch wie der Mac Mini. Außerdem hat der Mac Studio auf der Vorderseite mehrere Anschlussmöglichkeiten, die beim Mac Mini fehlen.

M2 Pro vs. M1 Max (CPU)

Wirklich spannend wird es jedoch erst, wenn wir in das Innere der beiden Macs schauen und den M2 Pro mit dem M1 Max vergleichen. Werfen wir hierbei zunächst einen Blick auf die CPU-Kerne. Diese scheinen zumindestens bei der Basiskonfiguration des M2 Pro Prozessors identisch mit dem M1 Max Prozessor zu sein. Beide setzen auf zehn CPU-Kerne. Es gibt jedoch bereits hier den ersten Unterschied: beim M2 Pro Prozessor sind sechs Performancekerne und vier Effizienzkerne verbaut, während beim M1 Max Prozessor acht High-Performancekerne und zwei Effizienzkerne verbaut sind. In der Folge bedeutet das, dass der M1 Max Prozessor im Vergleich zur Basisversion des M2 Pro Prozessors nach wie vor mehr CPU-Leistung hat. Lediglich, wenn man die etwas stärkere Version des M2 Pro mit 12 CPU-Kernen wählt, hat man gleich viele High-Performance-Kerne, und diese sind beim Mac Mini etwas leistungsstärker, aber tatsächlich nicht massiv viel leistungsstärker.

M2 Pro vs. M1 Max (GPU)

Auf der GPU-Seite sieht es ähnlich aus. Vergleicht man die Basiskonfiguration des M2 Pro Prozessors mit dem M1 Max Chip, dann stehen sich 16 GPU-Kerne im Vergleich zu 24 GPU-Kernen gegenüber. Das bedeutet, dass der M1 Max Prozessor mehr GPU-Leistung hat. Selbst wenn man den stärkeren M2 Pro Prozessor mit 19 GPU-Kernen auswählt, wird dieser immer noch nicht so leistungsstark sein wie die 24 Kerne beim M1 Max Chip, obwohl die einzelnen Kerne beim M2 Pro Prozessor etwas leistungsstärker geworden sind.

Wo der M2 Pro Prozessor aber auf jeden Fall stärker ist, ist bei der Neural Engine. Diese ist ungefähr 40% schneller. Dafür muss er aber bei der Speicherbandbreite zurückstecken. Diese beträgt beim M2 Pro nur 200GB pro Sekunde, während sie beim M1 Max 400GB pro Sekunde beträgt.

Außerdem hat der M1 Max Prozessor mehr Engines zum Codieren von Videos und zum Kodieren und Dekodieren von ProRes. Möchtest du also auf deinem Mac Videos schneiden, wird es vermutlich mit dem M1 Max, nicht nur aufgrund der höheren Leistung, sondern auch aufgrund dieser Media Engines, etwas besser funktionieren.

16GB RAM vs. 32GB RAM in der Basiskonfiguration

Der M1 Max Prozessor kommt immer mit mindestens 32 GB Arbeitsspeicher, während beim M2 Pro in der Basiskonfiguration nur 16 GB verbaut sind. Wer auf den M2 Pro Prozessor und 32 GB Arbeitsspeicher aufrüsten möchte, wird feststellen, dass der Mac Mini sogar 50€ teurer ist als der Mac Studio mit dem M1 Max Prozessor. Aufgrund der schlechteren Leistung und der geringeren Anzahl an Anschlüssen, scheint es sich nicht zu lohnen, den Mac Mini so weit aufzurüsten, dass er leistungstechnisch mit dem M1 Max konkurrieren kann, da der Mac Studio dann günstiger ist.

Der Mac Studio hat mehr Anschlüsse

Bei beiden Modellen ähneln sich die Anschlüsse auf der Rückseite: Vier Thunderbolt 4 Anschlüsse, ein Gigabit Ethernet-Anschluss (beim Mac Studio 10 GBit), zwei USB-A Anschlüsse, ein HDMI-Anschluss und ein 3,5 mm Kopfhöreranschluss. Der HDMI-Anschluss beim Mac Mini ist jedoch besser, da hier Apple auf einen HDMI 2.1 Anschluss setzt, während im Mac Studio nur ein HDMI 2.0 Anschluss verbaut ist. Das bedeutet, dass man beim Mac Mini über den HDMI-Anschluss einen 8K-Monitor mit 60 fps oder einen 4K-Monitor mit bis zu 240 fps anschließen kann, was beim Mac Studio nicht möglich ist.

Der Mac Studio hat jedoch Anschlüsse auf der Vorderseite, während der Mac mini keine hat. Im Basismodell hat der Mac Studio zwei USB-C-Anschlüsse und einen SD-Kartenleser, was ich persönlich als sehr praktisch empfinde. Der Mac mini hat keinen SD-Kartenleser und auch keine USB-C-Anschlüsse auf der Vorderseite, was bedeutet, dass man beim Anschluss einer Festplatte immer hinten rumgreifen muss. Das ist im Alltag nicht immer besonders praktisch.

Mac mini sticht mit seinen neuen Übertragungsstandards heraus

Einer der Vorteile des Mac Mini ist, dass er mit den neuesten Übertragungsstandards ausgestattet ist. Im Mac Mini ist WLAN 6e und Bluetooth 5.3 verbaut, während der Mac Studio mit WLAN 6 und Bluetooth 5.0 auskommen muss. Dafür kann das Mac Studio jedoch mehr Monitore anschließen. Es ist also ein Spiel mit Vor- und Nachteilen, bei dem es darauf ankommt, welche Anforderungen man an seinen Computer hat.

Fazit: Mac mini nur, wenn ihr ihn nicht mit mehr RAM oder dem besseren Prozessor nehmt.

Mein Fazit aus diesem Vergleich ist relativ einfach. Es lohnt sich meiner Meinung nach nicht, den Mac Mini mit M2 Pro Prozessor über die Basiskonfiguration hinaus stark zu erweitern. Das bedeutet, es lohnt sich nicht unbedingt, den stärkeren M2 Pro Prozessor zu wählen und auf 32 GB RAM zu erhöhen. Wenn man beides macht, ist der Mac Studio in der Regel für einen günstigeren Preis die deutlich bessere Wahl, da er mehr Leistung und mehr Anschlüsse hat. Trotzdem kann der Mac Mini in seiner Basiskonfiguration für viele Menschen sehr sinnvoll sein, die nicht bereit sind, so viel Geld auszugeben wie für einen Mac Studio in der Basiskonfiguration. Apple hat hier, meiner Meinung nach, eine gute Lücke geschlossen. Selbst wenn man sagt, ich möchte nur den stärkeren M2 Pro Prozessor und mir reichen 16 GB RAM, dann spart man im Vergleich zum Mac Studio immer noch Geld.

Wie ihr also seht, hat der Mac Mini mit M2 Prozessor auf jeden Fall seine Daseinsberechtigung. Es lohnt sich jedoch nicht besonders, ihn in allen Bereichen so gut auszustatten wie möglich, denn dann ist er meistens teurer als der Mac Studio, der in den meisten Bereichen deutlich besser ist. Außerdem muss man an dieser Stelle meiner Meinung nach noch erwähnen, dass man natürlich den Mac Studio noch deutlich weiter nach oben ausrüsten kann, bis zu einem M1 Ultra, der nochmal deutlich mehr Leistung hat. Und beim Mac mini ist natürlich auch ein noch stärkeres Downgrade zu einem Mac Mini mit M2 möglich, der dann nur 699€ kostet. Deshalb haben wir uns in diesem Artikel auch wirklich nur die beiden Modelle angeschaut, die wirklich sehr dicht beieinanderliegen und wo man genau hinschauen muss: Kaufe ich mir jetzt den M2 Pro oder kaufe ich mir den M1 Max? Ich hoffe, genau bei dieser Entscheidung konnte ich dir mit diesem Artikel weiterhelfen.

Über Moritz

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