iPad 10 vs. iPad Air 4 vs. iPad Air 5: Welches iPad solltest du jetzt kaufen?

iPad Vergleich

Apple hat vor Kurzem ein neues iPad der 10. Generation vorgestellt und damit dem günstigsten iPad endlich ein modernes Design verpasst, welches sehr stark an das aktuelle iPad Air erinnert. Und damit fragen sich jetzt natürlich viele, die sich ein günstiges iPad kaufen wollen, ob man sich lieber das iPad Air oder das iPad 10 kaufen sollte. Und was ist eigentlich mit dem Vorgänger vom aktuellen iPad Air? Das kam auch schon im modernen Design und ist mittlerweile deutlich günstiger zu haben. Ich habe mir die ganzen iPads mal im Detail angeschaut und miteinander verglichen. Und jeder, der aktuell ein günstiges iPad im modernen Design sucht, der sollte den Artikel unbedingt lesen.

Das iPad 10 hat leicht veränderte Abmessungen

Vergleicht man das Design der drei iPads, dann stellt man zunächst fest, dass sie sich sehr ähnlich sehen und es anscheinend bis auf die Farben gar keine Unterschiede gibt. Schaut man sich dann jedoch die Details an, stellt man fest, dass zwar das iPad Air 4 und 5 optisch wirklich vollkommen identisch sind, das iPad 10 aber leicht veränderte Abmessungen aufweist. Es ist etwas höher, etwas breiter, etwas dicker und auch etwas schwerer. Dementsprechend hat das Display auf der Vorderseite, welches wie bei den anderen 10,9 Zoll groß ist, auch etwas dickere Displayränder.

Keine vollständige Laminierung und keine Antirefelexbeschichtung beim iPad 10

Wenn wir schon einmal beim Display sind, auch hier muss man im iPad der zehnten Generation durchaus ein paar kleinere Abstriche machen, während die Displays vom iPad Air 4 und 5 vollkommen identisch sind. Letztere haben beide ein sehr gutes 60 Hertz LCD Panel verbaut. Beim iPad der zehnten Generation sieht das jedoch leider etwas anders aus. Zwar ist dieses Display ebenfalls schön scharf und es wird auch mit 500 Nits ausreichend hell, aber das Display ist nicht vollständig laminiert. Dadurch hat man eine Luftschicht zwischen dem Displayglas und den Pixeln. Deswegen fühlt sich das Display weniger direkt an und insbesondere beim Schreiben mit dem Apple Pencil ist das einfach nicht so geil. 

Apple Pencil iPad 10

Auch unterstützt das Display leider nicht den P3 Farbraum, sondern nur den sRGB Farbraum und ist dadurch für Fotobearbeitung nicht so gut geeignet wie die beiden anderen iPads. Zu guter Letzt wäre da dann noch die Antireflexbeschichtung. Diese fehlt beim iPad der 10. Generation. Dadurch spiegelt das Display stärker und das ist gerade bei Gegenlicht manchmal wirklich unangenehm.

Das Desaster mit dem Apple Pencil

Obwohl das iPad der Generation fast genauso wie die beiden iPad Air Modelle aussieht, unterstützt es nicht den gleichen Apple Pencil. Jeder hätte bei dem neuen modernen Design erwartet, dass jetzt auch der Apple Pencil der zweiten Generation beim günstigsten iPad unterstützt wird, dem ist aber leider nicht so. Ich weiß nicht, was der Mitarbeiter sich bei Apple dabei gedacht hat, aber das neue iPad 10 unterstützt, trotz des neuen Designs, nur den Apple Pencil der ersten Generation. 

Und es wird noch „besser“, denn alle iPads unterstützen USB-C, auch das neueste iPad der zehnten Generation. Jeder, der den Apple Pencil der ersten Generation kennt, der wird jetzt aber feststellen, den lädt man über den Lightning Port am iPad auf. Wie soll ich das jetzt machen, wenn das neue iPad gar kein Lightning Port mehr hat? Dafür hat sich Apple etwas super „intelligentes“ ausgedacht: Wenn man neuerdings ein Apple Pencil der ersten Generation kauft, dann kommt der mit einem kleinen Dongle. Und zwar nicht einfach nur einen Dongle, den man jetzt den auf den Lightning Port steckt und dann in das iPad stecken könnte – nein das ist ein Female-to-Female-Adapter.

Adapter für Apple Pencil der ersten Generation

Das heißt, man steckt den Adapter hinten an den Apple Pencil und muss dann in diesen Adapter noch ein Kabel stecken, welches man dann mit dem iPad oder einem Netzteil verbindet. Das ist in meinen Augen vollkommener Schwachsinn. Wenn man schon sagt, das iPad unterstützt nicht in Apple Pencil der zweiten Generation, dann hätte Apple zumindest einen neuen Apple Pencil der ersten Generation mit USB-C-Anschluss auf den Markt bringen können. Das wäre wirklich deutlich sinnvoller gewesen.

Den M1 Prozessor hat nur das iPad Air 5

Was die Prozessorleistung angeht, gibt es bei den Modellen ebenfalls noch mal einen interessanten Unterschied. Zwar setzen sowohl das iPad 10 als auch das iPad Air der vierten Generation auf den Apple A14 Chip, einen Prozessor mit wirklich so viel Leistung, dass man alles mit diesem Tablet machen kann. Das neue iPad Air 5 hat aber den M1 Prozessor verbaut, der noch mal mehr Leistung und mehr RAM hat. Das ist für die meisten zwar im Alltag vollkommen unerheblich, wer aber wirklich effektiv mit dem Gerät arbeiten möchte, zum Beispiel um darauf Videos zu schneiden, der kann da noch mal ein bisschen mehr rauskitzeln.

M1 Prozessor

Was ich besonders interessant finde, man braucht den M1 Prozessor, um das Display ordentlich an einen externen Monitor anschließen zu können. Damit das Display eben nicht nur gespiegelt wird, sondern eine echte externe Display-Unterstützung hat. Wer das möchte, der sollte auf jeden Fall zum iPad Air der fünften Generation greifen. Außerdem kann man natürlich davon ausgehen, dass das iPad Air der fünften Generation aufgrund des doch noch mal deutlich stärkeren Prozessors auch einige Jahre länger Software-Updates bekommt. Da aber auch die anderen iPads locker vier bis sechs Jahre unterstützt werden, braucht man sich da glaube ich heute, selbst beim A14 Chip noch keine allzu großen Gedanken machen.

Stereo-Lautsprecher im Querformat

Ebenfalls schön finde ich, dass alle drei iPads jetzt auf Stereo-Lautsprecher im Querformat setzen. Ich konnte die neuen Lautsprecher im iPad der zehnten Generation natürlich jetzt noch nicht testen, da das Gerät erst in den kommenden Tagen bei mir ankommt, aber bei den iPad Air Modellen sind die Lautsprecher wirklich in Ordnung. Die Lautsprecher von dem iPad Pro sind noch mal etwas besser und ich gehe einfach mal davon aus, dass Apple im iPad 10 die gleichen Lautsprecher verbaut hat. Zum Filme ansehen sind die iPads auf jeden Fall bestens geeignet. 

Beim iPad 10 ist die Frontkamera besser positioniert

Bei den verbauten Kameras gibt es dann noch ein paar interessante Unterschiede. Auf der Rückseite haben alle die gleiche Kamera, eine 12-Megapixel-Kamera ohne Blitz, die relativ durchschnittliche Aufnahmen macht und zum Dokumente einscannen wirklich vollkommen brauchbar ist. Auf der Vorderseite ist es dann aber etwas anders. Das iPad Air der vierten Generation ist das einzige iPad mit einem 7-Megapixel-Sensor, der oben im iPad positioniert ist. Beim iPad Air der fünften Generation haben wir den neuen 12-Megapixel-Ultra-Weitwinkelsensor, der dein Gesicht automatisch tracken und verfolgen kann und ebenfalls oben im Display positioniert ist. 

Beim neuen iPad der zehnten Generation haben wir den gleichen Ultra-Weitwinkelsensor, dieser ist jetzt aber nicht mehr oben positioniert, sondern rechts. Wenn man das iPad also im Landscape-Modus, zum Beispiel mit einer Tastatur verwendet, ist die Kamera oben. Das ist wirklich deutlich angenehmer für Videotelefonate und war bei den alten iPads bisher immer ein Kritikpunkt. Das heißt, hier liegt das iPad der zehnten Generation zum ersten Mal vorn. 

Frontkamera iPad 10

Keine Unterschiede bei der Akkulaufzeit

Was die Akkulaufzeit angeht, spricht Apple bei allen drei Modellen von 10 Stunden Surfen im Web. Das ist irgendwie so die Standardangabe bei allen iPad Modellen. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass bei dem M1 Prozessor, wenn man die Leistung wirklich nutzt, die Akkulaufzeit auch mal deutlich kürzer sein kann. Und ich weiß es natürlich nicht, aber da das Gehäuse vom iPad 10 größer ist, könnte es sein, dass der Akku da drin natürlich auch noch mal etwas größer ist und damit die Akkulaufzeit noch mal ein klein bisschen besser ausfällt. Das ist aber alles noch nicht verifiziert. Rechnet daher bei allen Modellen mit einer ähnlich guten Akkulaufzeit. 

Kleine Unterschiede bei der Konnektivität

Ein paar kleinere Unterschiede gibt es dann noch bei der Konnektivität. Hier ist das iPad 10 ausnahmsweise vorne mit dabei. Es setzt auf den WLAN 6 Standard und auf Bluetooth 5.2. Außerdem ist natürlich 5G mit an Bord, wenn man eine eSIM oder eine physische SIM-Karte bei dem Gerät mit konfiguriert hat. Am schlechtesten schneidet in dieser Kategorie das iPad Air der vierten Generation ab. Es unterstützt zwar ebenfalls WLAN 6, aber nur Bluetooth 5.0. Der Unterschied ist wirklich zu vernachlässigen, aber es unterstützt nur 4G und kein 5G. Das sieht beim iPad Air der fünften Generation dann noch mal etwas anders aus. Dieses unterstützt ebenfalls WLAN 6 und den Bluetooth Standard 5.0, kann aber dafür noch 5G. 

WLAN 6 und 5G iPad 10

Magic Keyboard für das iPad Air, Magic Keyboard Folio für das iPad 10

Als Nächstes möchte ich noch über die verfügbaren Tastaturcases für die einzelnen iPads sprechen, denn auch hier gibt es leider ein paar kleine Unterschiede. Das iPad 10 ist nämlich nicht mit dem Magic Keyboard kompatibel. Die Abmessungen sind etwas unterschiedlich und die Smart Connector Pins sind auch nicht auf der Rückseite, sondern auf der Unterseite. Dementsprechend hat Apple sich dazu entschlossen, ein neues Magic Keyboard Folio auf den Markt zu bringen. 

Magic Keyboard Folio für iPad 10

Das Konzept davon ist tatsächlich ziemlich interessant. Und zwar besteht dieses Magic Keyboard Folio aus zwei Teilen. Der Erste ist eine Tastatur mit einem Trackpad und Funktionstasten, die gibt es im normalen Magic Keyboard nicht. Diese Tastatur verbindet sich dann über die drei Smart Connector Pins mit dem iPad und wird so gleichzeitig auch mit Energie versorgt. Sie muss daher nicht extern aufgeladen werden. Von einer Hintergrundbeleuchtung habe ich bis jetzt noch nichts gehört, da Apple das auch nicht hervorhebt, gehe ich erst mal davon aus, dass diese Tastatur keine Hintergrundbeleuchtung hat. Auch den USB-C Port, den das Magic Keyboard noch an der linken Seite hat, sucht man hier vergeblich. 

Der zweite Teil ist dann quasi ein Backcover für das iPad der zehnten Generation mit einem Scharnier, wodurch man das iPad in verschiedenen Winkeln aufstellen kann. Für einen Tisch stelle ich mir diese Kombination wirklich praktisch vor und ich finde es auch super cool, dass man die Tastatur als solche einfach mal schnell abnehmen und das iPad dann trotzdem geschützt auf einen Tisch ablegen kann. Aber wenn ich das iPad auf meinem Schoß benutzen möchte, stelle ich es mir ehrlich gesagt nicht geil vor. Auch designtechnisch finde ich das normale Magic Keyboard schöner.

Das Magic Keyboard Folio kostet 299 € und ist damit etwas günstiger als das Magic Keyboard, aber immer noch ziemlich teuer. Die beiden iPad Air Modelle unterstützen das Magic Keyboard, das ist in meinen Augen das beste Tastaturcover ist, welche es für irgendein Tablet gibt. Es gibt einen zusätzlichen USB-C Port, man hat ein Trackpad, das wirklich gut ist, die Tastatur hat auch eine Hintergrundbeleuchtung und man bekommt vor allem dieses wirklich geniale schwebende Design. Es sieht optisch einfach zehnmal besser aus. Das einzige, was mir fehlt, ist tatsächlich eine Reihe mit Funktionstasten, aber vielleicht bessert Apple hier in den kommenden Jahren noch mal nach. Das normale Magic Keyboard ist daher in meinen Augen den Aufpreis definitiv wert.

Magic Keyboard

Das iPad 10 ist zu teuer

Wie ihr seht, sind sich alle drei iPad Modelle wirklich sehr ähnlich, aber es gibt doch zahlreiche kleine Unterschiede und genauso sieht es dann auch beim Preis aus. Denn der ist für die Kaufentscheidung natürlich besonders interessant und hier habe ich mal verschiedene Preise für euch zusammengetragen. Das iPad 10 kostet in seiner Basiskonfiguration stolze 579 €. Ihr habt richtig gehört, das ist ein wirklich hoher Preis für ein Einstiegstablet. Das iPad Air der vierten Generation bekommt man im offiziellen Refurbished-Shop von Apple für 529 €. Das ist 50 € günstiger für ein besseres Gerät. Es ist refurbished, aber im Apple-Refubished-Shop sind die Produkte eigentlich quasi neu.

iPad Air 4 in Refurbished-Shop

Das iPad Air der fünften Generation kostet 769 € im Apple Store, ist dort also teurer geworden. Schaut aber mal bei Amazon, da findet man es nach wie vor für 630 €, es ist also nur ein klein bisschen teurer als das iPad der zehnten Generation.

Fazit: Keine Kaufempfehlung für das iPad 10

Dementsprechend ist meine Empfehlung ganz klar: Wer Geld sparen möchte und ein wirklich günstiges iPad will, der greift zum iPad Air der vierten Generation. Es hat definitiv das bessere Display, mit dünneren Displayrändern, ist vollständig laminiert, hat eine Antireflexbeschichtung und die Unterstützung für den P3 Farbraum. Außerdem wird der Apple Pencil der zweiten Generation unterstützt, der magnetische am iPad haftet und dabei aufgeladen wird. Und ihr bekommt auch noch die Möglichkeit das Magic Keyboard zu koppeln.

iPad Air 4

Wer ein etwas besseres Tablet möchte, der greift dann zum iPad Air der fünften Generation. Dort bekommt ihr dank des M1 Prozessors neben der zusätzlichen Leistung die Unterstützung für externe Monitore und ihr bekommt die neue Ultra-Weitwinkel-Frontkamera, mit der euer Gesicht automatisch getrackt wird. Ansonsten sind die Modelle wirklich sehr ähnlich. 

Und was ist mit dem iPad der zehnten Generation? Ich weiß nicht, wer dieses iPad kaufen sollte. Es ist in meinen Augen schlecht konzipiert. Insbesondere die Sache mit dem Display und dem Apple Pencil der ersten Generation stört mich einfach extrem. Apple hat hier meiner Meinung nach designtechnisch ziemlich versagt. Wenn ihr ein gutes und günstiges iPad wollt, greift zum iPad Air der vierten Generation oder eben dann mit dem etwas besseren Modell zum iPad Air der fünften Generation. Aber lasst die Finger bitte vom iPad 10, es in meinen Augen wirklich keine gute Wahl.

Über Moritz

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