Huawei Mate View: Das bessere Studio Display?

Huawei Mate View schräg

Apple setzt bei Ihrem Studio Display auf ein helles Panel, mit ausgeglichenen Farben, Thunderbolt 4 und einem schicken Design. Es lässt sich jedoch auch teuer bezahlen. Wer keine tausend Euro für ein Display zahlen möchte, aber trotzdem eine gute Farbtreue und ein schickes Design haben möchte, der wird früher oder später auf das Huawei Mate View stoßen. Doch was taugt es wirklich und welche Einschränkungen muss man bei einem drittel des Preises erwarten?

Design

Die Designsprache ist stark an Apple angelehnt. In einem flachen Aluminium Gehäuse mit dünnen Displayrändern befindet sich das 28″ LC-Display. Auf der Rückseite steht einmal groß, aber trotzdem schlicht „Huawei“ und die Vorderseite ist frei von jeglichen Logos. Dabei sind die Ränder dünner, als bei einem Studio Display und das Display ist auch minimal schmaler.
Alles steht stabil und fest auf dem Tisch und insgesamt wirkt der Monitor sehr hochwertig. Auch die kleinen Löcher auf der vorne sehen optisch ansprechend aus. Dabei sind das jedoch keine Lüftungs-Löcher. Hier ist der Lautsprecher verborgen, der zwar nicht auf Apples Niveau ist, jedoch für mal vollkommen ausreicht.

Höhenverstellbar ohne Aufpreis

Huawei Mate View

Die Überschrift ist ein leichter Seitenhieb an Apple. Kaum ein Hersteller verlangt sich einen Aufpreis, nur um den Monitor höhenverstellbar zu machen. So auch Huawei nicht. Mit genug Widerstand lässt sich die Höhe durch einfaches anheben des Displays verschieben und Ausrichten. Ein Handgriff reicht und fertig. Kein Klimamechanismus, kein Ein- oder Aushaken, einfach anpassen und loslassen. Das fühlt sich nicht nur hochwertig an, sondern ist auch optimal für höhenverstellbare Schreibtische. So schaut man dort, im Stehen, oft aus einer leicht anderen Perspektive, als im Sitzen.

Auflösung und Bildformat

Kommen wir nun zum Bildformat. Denn wie bereits auf den Bildern zu erkennen war, haben wir hier kein 16:9, sondern 3:2. So ist das Bild nicht ganz so breit wie gewohnt. Betrachten wir jedoch gleichzeitig die Auflösung des Bildes, erkennen wir, dass wir die exakt selbe Anzahl an Pixeln in der Breite haben, wie bei anderen 4k Bildschirmen. Lediglich in der Höhe wurden uns Pixel geschenkt.
Vergleichen wir also das Display mit der Konkurrenz, die ebenfalls ein 4K-Panel verbaut haben, wurde uns kein Platz geklaut, sondern geschenkt. Dieser ist dann besonders praktisch für zum Beispiel mehr Ebenen im Videoschnitt.
So ist die Auflösung minimal höher als 4k, was Fragen bezüglich der Bildübertragung aufwirft. Funktioniert ein HDMI 2.0 Kabel, das maximal 4k60 übertragen kann trotzdem mit dem Monitor?

Die Antwort ist ganz klar: Ja!
Das Bild lässt sich ohne Probleme auch von einem MacBook per HDMI 2.0 ansteuern. Mehr als 60 Hertz unterstützt der Monitor dabei sowieso nicht. In den meisten Fällen greift man jedoch nicht auf das HDMI zurück, sondern setzt auf Typ-C, denn so funktioniert der Monitor auch direkt als Hub.

Kein Thunderbolt

Anschlüsse des Huawei Mate View

Thunderbolt hat sich mittlerweile als „der Standard“ in die Hirne gebrannt. Dabei kann „normales“ USB-Typ-C auch sowohl Bild, als auch Daten und Strom übertragen. Nur halt alles nicht ganz so schnell. So sollte man dann am Huawei Mate View keine SSD anschließen, sondern eher mal einen USB-Stick, ein Mikrofon oder mal ein Handy. So nutze ich die beiden USB-A Anschlüsse hauptsächlich, um Maus und Tastatur zu laden oder eben für mein mobiles Audio-Interface. Die Geschwindigkeit reicht dabei vollkommen aus, da ich sowieso noch auf einen weiteren Thunderbolt Hub setze, an dem dann all meine Festplatten angeschlossen sind. So nutze ich persönlich auch nicht das Power-Delivery. Aber natürlich ist es trotzdem möglich, sein MacBook gleichzeitig aufzuladen.

HDR

Der Monitor unterstützt HDR400. Das bedeutet als Erstes, dass wir eine Farbtiefe von 10-Bit haben. Optimal, um hochwertigere Videoaufnahmen zu bearbeiten und die volle Farbweite sehen zu können. Das 400 hinter dem HDR bedeutet, dass der Monitor 400 Nits unterschied zwischen dem dunkelstem und hellsten stellen im Bild haben kann. Das ist nicht wirklich viel im Vergleich zum MacBook Pro. Im Studio Display von Apple, für den dreifachen Preis, erhalten wir darüber jedoch keine genauen Informationen, da es hier keine offizielle HDR Zertifizierung gibt – auch wenn es dieselbe Farbtiefe unterstützt und theoretisch 100 Nits heller wird. Die maximale Helligkeit unabhängig vom HDR beträgt beim Huawei Mate View übrigens vollkommen ausreichende 500 Nits.

Unterschiede zum Studio Display

Trotz allem hat das Studio Display jedoch dem Huawei Mate View etwas voraus. So hat dieses neben den schnelleren Anschlüssen und höherem Watt-Output für Laptops, eine Kamera, ein Mikrofon und atemberaubende Lautsprecher. Gleichzeitig ist das LC-Display dort mit 5K nochmal etwas hochauflösender. Auch ist das Display konstanter. Denn obwohl die Farbtreue über das gesamte Bild bei beiden Monitoren hinweg gut ist, wird die Helligkeit beim Mate View am Rand minimal dunkler. Im Alltag stört das nicht, da dort meistens Regler sind und ein 16:9 Video im Vollbild ja eh nicht bis in die Ecken geht. Trotzdem ist das natürlich eine kleine Unschönheit, die man bei meinem Studio Display von Apple natürlich nicht erwarten kann.

Fazit

Huawei Mate View

Wer Geld sparen möchte und trotzdem gut Videos und Bilder bearbeiten will, der soll hier zuschlagen. Die Farben sind für den Preis unglaublich gut. Jeder andere Gaming oder 0815 Monitor von Medion hat nicht ansatzweise diese Kontrastwerte, diese Farbtiefe und wirkt im Vergleich einfach grau. Wer jemals versucht hat, Farben auf solchen Monitoren zu beurteilen, wird merken, welch schwere Zeit man hat. Nach einem Colorgrade sieht es vielleicht auf dem Aldi(/Hofer) Bildschirm gut aus, schaut man danach das Video auf einem OLED-Smartphone, kommt das Grauen über einen. Ein vernünftiger Bildschirm ist daher für Kreative extrem wichtig. Und der Huawei Monitor steigt für einen guten Preis genau dort ein, kommt gleichzeitig mit einem schicken Design und fungiert als Hub. Besser geht es nicht…

Über Mario Bock

Ich teste leidenschaftlich gerne Technik. Daher findest du von mir auf diesem Blog und unserem YouTube-Kanal spannende und ausführliche Testbereichte.

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