Ein iPad als Laptopersatz: Mein Fazit nach zwei Jahren!

iPad als Laptopersatz

Seit über 2 Jahren Jahre stelle ich mir immer wieder die folgende Frage: Was ist der bessere mobile Computer, iPad oder MacBook? Ich habe in dieser Zeit jedes MacBook und jedes iPad, das Apple vorgestellt hat, ausführlich getestet. Sowohl das iPad, als auch das MacBook wurden in dieser Zeit massiv weiterentwickelt.

Zuletzt hat Apple mit Ankündigung iPad OS 16, dank besserem Multitasking und der Unterstützung von externen Monitoren, das iPad noch mal deutlich verbessert. Doch welches Gerät ist nun letzten Endes die bessere Wahl? Finden wir es heraus!

Das iPad wird schlechter, nicht besser

Es gab eine Zeit, da hatte ich kein MacBook und erledigte unterwegs alles mit meinem iPad. Das war Anfang 2020 – Apple hatte gerade das neue iPad Pro mit dem Magic Keyboard auf den Markt gebracht und in den Macs waren noch Prozessoren von Intel verbaut.

Zu diesem Zeitpunkt bot das iPad im Vergleich zum MacBook Air diverse Vorteile: Es war schneller, leiser, hatte das bessere Display, die besseren Lautsprecher, die besseren Kameras, die bessere Akkulaufzeit und konnte zudem auch mit dem Finger oder dem Apple Pencil bedient werden. Damit war es für mich der bessere mobile Computer.

Angesichts dessen nutzte ich für meinen Videoschnitt einen leistungsstarken iMac und für wirklich alles andere mein iPad Pro mit Magic Keyboard – Ein absolutes Dreamteam. Ich recherchierte mit meinem iPad also meine Videos, schrieb meine Skripte, antwortete auf E-Mails, surfte im Web, bearbeitete Fotos und konsumierte Inhalte. Damals hatte ich noch die Einstellung, dass wenn man mit dem iPad irgendwann mit Final Cut Videos schneiden kann, dann bräuchte ich gar keinen Mac mehr.

Seitdem ist jedoch viel passiert: Der Mac hat sich massiv weiterentwickelt. Apple stellte Ende 2022 das erste MacBook mit appleeigenem Prozessor vor und wendete damit das Blatt. Plötzlich war das MacBook das Gerät mit mehr Leistung und der viel besseren Akkulaufzeit.

16" MacBook Pro

Spätestens mit den neuen 14″ und 16″ MacBook Pros wurde für mich dann ein Desktopcomputer vollkommen überflüssig. In der Folge schnitt ich meine Videos nicht mehr mit einem iMac, sondern mit meinem MacBook. Plötzlich hatte ich also zwei mobile Computer. Im direkten Vergleich sah hier jedoch mein iPad Pro mit M1 Chip einfach nur alt aus. Ich konnte damit keine Videos schneiden, es unterstützte keine externen Monitore, hatte die schlechtere Akkulaufzeit und so weiter und so fort. Anfangs nutzte ich das iPad noch zum Bearbeiten meiner Bilder, mittlerweile mache ich jedoch auch das am MacBook.

Das iPad hat unlösbare Probleme

In meinen Augen gibt es mehrere Gründe, warum das iPad für die meisten in den kommenden Jahren nie wieder besser als ein MacBook sein wird. Erstens gehören die Akku- und Leistungsprobleme der MacBooks dank der Appleprozessoren nun der Vergangenheit an.

Zweitens sind iPads mit einer Tastatur einfach nicht so ergomisch. Der Betrachtungswinkel lässt sich schlechter einstellen und das iPad kippt viel leichter nach hinten um.

iPad als Laptopersatz

Das größte Problem ist jedoch das Dritte: iPads sind für Touch optimiert. In der Folge sind alle klickbaren Symbole zwangsläufig größer als bei macOS. Dadurch, dass macOS ausschließlich mit einer Maus oder einem Trackpad bedient wird, erlaubt das deutlich professionellere Bedieninterfaces. Selbst wenn man iPads nun also mit einem externen Monitor, Maus und Tastatur benutzen kann, ist die Oberfläche von Macs hierfür einfach viel besser optimiert.

iPad OS 16 ändert nicht viel

Ich habe in den letzten Tagen immer wieder die Beta von iPad OS 16 getestet. Natürlich freue ich mich über das neue Multitasking und die bessere Unterstützung für externe Monitore. Gerade in Verbindung mit einem externen Monitor spürt man jedoch zwangsläufig, dass das Interface nach wie vor primär für den Finger und nicht für eine Maus konzipiert ist. Dadurch fühlt sich alles deutlich weniger ergonomisch als bei einem Mac an.

iPad als Laptopersatz

Selbst wenn sich Apple also jetzt dazu entscheidet, Profi-Apps wie Final Cut auf das iPad zu bringen, dann müssten diese immer einen Spagat zwischen Touch- und Mausoptimierung hinlegen. Darunter wird die Funktionalität immer leiden. Optimiert Apple die App stärker für Maus und Tastatur, dann leidet die Touchbedienung – Andersherum ist es genauso. Selbst wenn Apple also Final Cut fürs iPad herausbringt, dann wird es schlechter sein, als beim Mac.

Vielleicht sollte ein iPad nun ein iPad sein.

Apple hat die Probleme, die die MacBooks in der Vergangenheit hatten, mit Bravour gelöst. Dadurch ist der Abstand zwischen MacBook und iPad nahezu unüberwundbar geworden. Gleichwohl gibt es ja auch nach wie vor Anwendungsbereiche, in denen ein iPad einem MacBook deutlich überlegen ist. Nutzt man das iPad einfach nur als iPad, dann ist es deutlich leichter und vor allem eins: für Touch optimiert.

Will ich also zum Beispiel ein Buch lesen, Filme anschauen oder im Web surfen, dann mache ich das nach wie vor lieber mit einem iPad. Auch wer auf seinem iPad schreiben oder zeichnen will, der wird ganz sicher nicht zu einem MacBook greifen.

Natürlich freut es mich, dass Apple dem iPad nach und nach mehr Laptopfunktionen gibt. Dadurch können einige, die aus besagten Gründen zu einem iPad greifen, auf einen Laptop vollkommen verzichten.

Nichtsdestotrotz wird es immer Anwendungen geben, die an einem Mac einfach besser sind. Final Cut ist nur eine diese Anwendungen. Für mich ist daher ein iPad auch nur noch ein iPad. Deswegen nutze ich auch fast nur noch mein iPad mini, und selbst das nicht besonders häufig.

Wer sollte also was kaufen?

Die Antwort auf diese Frage ist heute einfacher als je zuvor: Willst du einen Laptop, dann kauf dir auch einen. Kauf dir nur dann ein iPad, wenn du ganz bewusst ein iPad willst, eben weil es für Touch und den Apple Pencil optimiert ist. Ein iPad ist einfach kein MacBook mit zusätzlicher Touchbedienung – Es ist ein iPad. Vielleicht kann man also mit einem iPad in einigen Bereichen einen Mac ersetzen, in allen wird man das jedoch warscheinlich nie können.

Über Moritz

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