iPad mini 6 im Test: Ein Wechselbad der Gefühle

iPad mini 2021

Ich habe alle iPads getestet, die Apple in den letzten Jahren auf den Markt gebracht hat. Eines wurde mir hierbei klar: Das iPad mini 6 ist anders als alle anderen Tablets. Es versucht gar nicht erst einen Computer zu ersetzen, sondern konzentriert sich einzig und allein darauf, was ein gutes Tablet ausmacht. Dadurch wurde es in Windeseile zu meinem Lieblingstablet.

Nach drei Monaten ist meine anfängliche Euphorie jedoch etwas abgeflaut. Das iPad mini hat leider einige Defizite, die mir im Alltag zunehmend auffallen. Bereit für ein Wechselbad der Gefühle?

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iPad mini 2021: Die Größe macht den Unterschied.

Das iPad mini ist viel zu klein für ein Tablet? Ts-ts-ts. Dann hattest du es wohl noch nicht in der Hand. Durch die kompakte Größe und das geringe Gewicht kann man das iPad auch über längere Zeit bequem mit nur einer Hand halten – Etwas, das man sonst von keinem iPad so wirklich behaupten kann.

Durch seine Größe wird das iPad mini zum Allround-Talent:

  • Wenn ich morgens meinen Kaffee trinke, dann checke ich auf dem iPad mini die Nachrichten oder surfe im Internet.
  • Du liest gerne? Das iPad mini ist mein E-Book.
  • Abends im Bett schaue ich gerne noch einen Film. Mit den Stereolautsprechern ein echtes Erlebnis.
  • Schnell noch eine Runde zocken? Mit dem iPad mini gar kein Problem.
  • Das Foto vom Strand direkt bearbeiten, schnell etwas skizzieren, oder in der Vorlesung etwas notieren? Besser als auf dem iPhone geht das alle Mal.

Doch was ist dann das Problem?

Liquid Retina Display: Nicht nur der Jelly-Effekt nervt

Erst habe ich es nicht gesehen, jetzt fällt es mir immer häufiger auf. Das Display im iPad mini 6 leidet unter dem Jelly Effekt. Scrollt man im Hochformat, dann wird eine Bildschirmhälfte langsamer aktualisiert als die andere. Dadurch sieht es so aus, als würde die eine Seite etwas hinterherhinken. Der Text wabbelt daher etwas – Hat etwas von einem Wackelpudding.

iPad mini Jelly Efekkt
Die rechte Bildschirmhälfte wird eher aktualisiert als die linke

Auch wünschte ich mir, dass Apple ein OLED-Display verbaut hätte. Insbesondere wenn man abends im Bett liegt und einen Film schaut, dann leuchten einen die schwarzen Displaybalken nur so an.

Von den nur 60 Hz Bildwiederholrate möchte ich gar nicht erst anfangen. 120 Hz sehen einfach flüssiger aus.

Schlecht ist das Display trotzdem nicht

Bei all der Kritik könnte man denken, das Display im iPad mini sei eine völlige Katastrophe. So ist es nicht.

  1. Das Display ist gestochen scharf, einzelne Pixel sucht man vergeblich
  2. Die Antireflex-Beschichtung ist deutlich besser als bei der Konkurrenz, dadurch spiegelt das Display kaum 
  3. Die Farbdarstellung ist einwandfrei und das Display deckt den P3 Farbraum ab. Das iPad wartet also nur darauf, dass du deine Fotos damit bearbeitest. 
  4. Die Blickwinkelstabilität überzeugt. Schaut man schräg auf das Display, sieht das Bild immer noch gut aus. 
  5. Mit 500 Nits Helligkeit wird das Display relativ hell. Trotz Gegenlicht kann man daher etwas erkennen. (600 Nits, wie beim iPad Pro, wären dennoch schön und wenn ich nachts mit dem iPad lese, dann würde ich das Display oftmals gern noch etwas dunkler einstellen.) 

Alles in allem würde ich das Display daher gerade noch mit „Gut“ bewerten.

Endlich ein modernes Design

Als vorletztes iPad hat nun auch das iPad mini ein Facelift erhalten. Die Displayränder sind gleichmäßig dünn und bieten gleichzeitig noch genug Platz, um das iPad gut halten zu können. Auch die flachen Kanten wirken sichtlich moderner. Hier habe ich nichts zu meckern.

USB-C: Lang gewollt und doch nie gebraucht …

Wenn es nach mir geht, dann könnten alle Appleprodukte einen USB-C-Anschluss haben. USB-C ist Lightning mittlerweile in fast allen Aspekten überlegen. Bisher habe ich den Anschluss allerdings lediglich zum Aufladen genutzt. Ich bin jedoch auch nicht das Maß der Dinge.

Der Fingerabdrucksensor bringt mich zur Weißglut.

Touch ID im iPad mini

Uff, selten hat etwas so genervt. Da ich oft schwitzige Hände habe, bin ich ja sowieso eher Team Face-ID. Der Fingerabdruckensor in meinem iPad mini setzt dem Ganzen aber die Krone auf. Ich könnte regelmäßig zum Hulk werden, wenn mein Finger zum x-ten Mal nicht erkannt wird. Und ja, ich habe den Sensor schon neu eingerichtet und meinen Finger doppelt eingespeichert. Ich vermute, dass mein Gerät diesbezüglich schlichtweg nicht richtig funktioniert – Sonst hätten darüber auch andere Quellen berichtet. Dennoch gilt: Face-ID wäre sooo viel besser gewesen.

iPad mini 6: Mehr Kamera braucht kein Mensch

Wenn ich Tablets teste, dann verliere ich nie viele Worte über die Kameras. Kann man damit Dokumente einscannen? Gut. Hat man einen Blitz? Noch besser. Wenn jetzt die Frontkamera auch noch brauchbar ist, dann kann praktisch gar nichts mehr schiefgehen.

Da alles aufs iPad mini zutrifft, habe ich nichts zu meckern. Dank Center Stage verfolgt die Frontkamera sogar dein Gesicht beim Videochat – Eine richtig coole Idee.

Die Stereolautsprecher sind ein Traum

Punkt.

Akkulaufzeit für über eine Woche: Das iPad mini hält ewig

Es ist eine Sache, wie lang ein Tablet am Stück durchhält. Beim iPad mini sind es je nach Auslastung 5 bis 8 Stunden. Viel wichtiger für mich ist aber, wie lang das iPad hält, wenn ich es nicht benutze. Da ich mein iPad mini am Tag vielleicht eine halbe Stunde lang benutze, verbringt es die meiste seiner Zeit im Standby. Steve Jobs sei Dank verbraucht das iPad im Standy kaum Strom und so lade ich nur ca. ein Mal pro Woche.

Vollwertiges iPad OS: Fürn Ar***

iPad mini 6 Homescreen

iPad OS sieht auf dem iPad mini teilweise sehr komisch auch. Der Homescreen hat an den Seiten ungenutzten Platz und hat man einige Apps im Dock, dann werden die Icons winzig. Auch sind viele Apps nach wie vor nicht an das neue Seitenverhältnis angepasst. Ebenso ist das Multitasking im Hochformat ein schlechter Witz. Warum werden die Apps nebeneinander und nicht untereinander angeordnet?

iPad mini 2021 Hochkant

Ansonsten ist iPad OS aber gewohnt gut. Im Gegensatz zu jedem Android-Tablets gibt es zahlreiche gut optimierte Apps – Von den Appleeigenen Funktionen wie AirDrop oder Handoff mal ganz zu schweigen. Dank des schnellen A15 Chip läuft dafür aber alles butterweich und wir können mit vielen Jahren Softwareupdates rechnen.

iPad mini 6: Keine Tastatur, dafür der Apple Pencil 2

Das iPad mini hat keine Smart Connector Pins auf der Rückseite. Dementsprechend gibt es auch keine Tastatur für das iPad – Zumindest nicht von Apple. Man kann das iPad aber selbstverständlich mit einer Bluetooth-Tastatur verwenden.

Dafür ist das iPad mini kompatibel mit dem Apple Pencil der 2ten Generation. Er hält magnetisch an der rechten Seite und wird hierbei gleichzeitig drahtlos aufgeladen. Für jeden, der sich regelmäßig Notizen machen möchte oder gerne auf dem iPad zeichnet, ein absoluter Segen.

Das Smart Folio für das iPad mini hat es mir angetan

65 € für eine Hülle? Ich würde es wieder tun. Das Smart Folio hält magnetisch am iPad und lässt sich so kinderleicht anbringen. Klappt man das Cover auf die Rückseite, dann hält es auch hier magnetisch. Will man Fotografieren, kann man den Teil, der vor der Kamera liegt, umklappen. Der Bereich hält dann natürlich auch wieder magnetisch – Es ist fast wie Magie.

iPad mini Smart Folio

Weiterhin kann man sein iPad mini mit dem Smart Folio in mehreren Winkeln aufstellen. Leider gibt es jedoch keine Möglichkeit sein iPad damit im Hochformat hinzustellen.

Smart Folio iPad mini

Heftige Aufpreise für 5G oder Speicher

Es ist natürlich schon fragwürdig, dass ein Tablet für 549 € lediglich 64 GB Speicher hat. Aber 170 € Aufpreis für 256 GB Speicher? Ich lasse das mal unkommentiert.

Genauso sieht es beim Upgrade auf die Cellular-Version aus. Möchte man sein iPad mit einer SIM-Karte aufrüsten, dann kostet das wieder 170 € mehr. So kostet das iPad mini schnell 889 €. Upselling vom Feinsten.

Fazit: Für ein iPad mini Pro hätte ich gern noch mehr gezahlt.

Ich bin hin- und hergerissen. Das iPad mini 6 ist aufgrund seiner Größe absolut einzigartig. So eignet es sich zum Beispiel, zum Lesen, Spielen oder auch im Internet surfen, besser als alle anderen iPads. Gerade deswegen wäre es aber umso schöner gewesen, wenn das iPad mini auf ganzer Linie überzeugen würde. Davon kann jedoch nicht die Rede sein. Ich wünsche mir ein 120 Hz OLED Display, mindestens 128 GB Speicher, Face-ID statt Touch-ID und eine besser angepasste Software. Dafür hätte ich dann auch gern 200 € mehr gezahlt. Ich hoffe, Apple bessert hier nächstes Jahr noch nach.

Zwecks mangelnder Alternative ist das iPad mini dennoch mein Lieblingstablet. Es ist nur leider nicht perfekt.

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Über Moritz

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